HKR Kitzbühel

Soldaten mit besonderer Story in Kitzbühel angerückt

20.01.2025

Das Hahnenkamm-Rennen erhält Unterstützung von 100 Soldaten aus der Obersteiermark. Zwei von ihnen haben die Streif bereits bezwungen. Einer von oben nach unten, einer von unten nach oben.

So viele Grün-Töne auf der Streif sind für gewöhnlich gar kein gutes Zeichen, aber am Montagnachmittag lag es an den Uniformen der 100 Soldaten, die ihre Unterstützungsleistung bei den Hahnenkamm-Rennen antraten. Das Jägerbataillon 18 aus St. Michael in der Obersteiermark war angerückt, um in den nächsten Tagen auf der Abfahrts- und Super-G-Strecke sowie dem Slalomhang bei Präparierungs- und Erhaltungsarbeiten zu assistieren. Geholfen wird bis nächste Woche, untergebracht sind die Rekruten in der Wintersteller-Kaserne im Nachbarort St. Johann.

Die Unterstützungsleistung hat eine jahrzehntelange Tradition und fand 1956 zum ersten Mal statt. „Möge euch die frische Luft guttun, niemand ausrutschen und am Montag jeder sagen können ‚Es war ein Erlebnis!‘“, sagte Michael Huber, OK-Chef der Hahnenkamm-Rennen, zu den Rekruten und versprach den jungen Männern: „Ihr könnt viele Reisen buchen. In den Amazonas, nach Afrika, sogar auf den Mond. Aber das Gemeinschaftserlebnis beim Hahnenkamm-Rennen ist – wenn alles geklappt hat – ein ganz besonders Gefühl und ich freue mich, dass ihr da dabei seid und mitmacht.“ Auch Streif-Pistenchef Herbert Hauser zeigte sich sehr erfreut und dankbar über die Soldaten mit Alpinausbildung: „Lasst uns alle zusammenhelfen, dann haben wir eine super Woche. Und habt Spaß dabei, dann ist die Arbeit halb so wild.“

Zwei Soldaten aus St. Michael in der Obersteiermark haben mit der Streif eine ganz besondere Verbindung. Rekrut Elias Gmeinbauer stand noch vor einem Jahr selbst am Start – als einer der Vorläufer: „Es war ein einmaliges Erlebnis. Obwohl es mir bis kurz vor dem Start nicht gut gegangen ist. Ich habe schlecht geschlafen und auch nicht viel essen können. Im Ziel gesund abschwingen zu können und nach oben zu blicken, war etwas sehr Besonderes.“ Seine Karriere als Rennläufer hat er inzwischen beendet, aber je öfter der Steirer auf den Hahnenkamm blickt, desto mehr „kitzelt es mich wieder“.

Der stellvertretende Offizier Wolfgang Rieglthalner feierte auf der Streif einen seiner größten emotionalen Triumphe: „Ich habe 2017 eine Krebsdiagnose erhalten und während der Chemotherapie vom Vertical Up in Kitzbühel gelesen“, einem spektakulären Event jedes Jahr im Februar, bei dem die Streif von unten nach oben im Laufschritt bezwungen werden muss. „Damals habe ich mir gesagt, wenn ich die Krankheit überstehe, mach ich mit. 2018 ist es mir gelungen und es war die totale Erfüllung“, erinnert sich Wolfgang Rieglthalner sehr gerne zurück. Geholfen und motiviert hat ihn im Vorfeld auch sein bester Freund: Christian Hoffman, seines Zeichens Rekordhalter beim Vertical Up. Der Langlauf-Olympiasieger bezwang die Streif von unten nach oben in 30 Minuten. „Ich habe Christian gesagt, ich möchte höchstens doppelt so lang brauchen, und es ist mir gelungen.“

Foto © K.S.C./alpinguin


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