Just a perfect day - Kanada jubelt auf der Streif
42 Jahre nach Todd Brooker gewinnt die Abfahrt auf der Streif wieder ein Kanadier. James Crawford suchte sich für seinen ersten Weltcup-Sieg just Kitzbühel aus. Hinter Alexis Monney aus der Schweiz wurde James Crawfords Teamkollege Cameron Alexander Dritter.
In Stunden wie diesen wird selbst Kanadas Nationalsport Eishockey in die zweite Reihe rücken – wenn auch nur kurz. James Crawford gewinnt die Abfahrt auf der Streif und beschert seinem sportverrückten Heimatland einen der größten Ski-Erfolge in jüngster Zeit. Auch für den letzten Triumph sorgte der 27-Jährige, holte er sich doch bei der WM 2023 (überraschend) Gold im Super-G. Im Weltcup fuhr James Crawford seinem ersten Sieg allerdings bis zum 25. Jänner 2025 hinterher. Dann machte er es wie Thomas Dreßen 2018. Auch der Deutsche feierte auf der Streif seinen ersten Sieg. Cameron Alexander auf Platz 3 machte den Tag für die Ahornblätter perfekt.
Den bislang letzten kanadischen Abfahrtssieg in Kitzbühel gab es 1983, als Todd Brooker jubelte. Auch sonst entsprach das damalige Treppchen dem diesjährigen: Ein Kanadier (Todd Brooker) siegte vor einem Schweizer (Urs Raeber) und einem weiteren Kanadier (Ken Read). 15.000 Fans kamen damals zum Rennen, in dem Franz Klammer als bester Österreicher Sechster wurde.
James Crawford, den alle Jack nennen, konnte sein Glück nicht fassen: „Es ist ein Traum wahr geworden“, sagte der Mann aus Toronto. Den Spitznamen Jack verdankt er seiner Schwester, die James nicht aussprechen konnte. Bei der Flower Ceremony im Ziel bekam er den Preis aus den Händen von Michael Huber, dem OK-Chef der Hahnenkamm-Rennen, und er sagte zu James Crawford: „Jetzt startest du eine neue Serie der ,Crazy Canucks‘.“ Damit spielte Michael Huber auf die unvergessene Truppe rund um Ken Read, Steve Podborsky und Todd Brooker an, die ab der Mitte der 1970er-Jahre für Furore sorgten. Trotz wiederholter Stürze standen die Crazy Canucks oft ganz oben auf dem Treppchen und feierten zwischen 1975 und 1984 14 Abfahrts-Siege, zehn zweite Plätze und 16 dritte Plätze. Der 25. Jänner 2025 ist ein guter Tag für den Beginn einer neuen Ära.
Foto © K.S.C./Georg Hechl
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